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Das schwimmende Labor

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Fotos © science2public

Von außen scheint es ein ganz gewöhnlicher Ausflugsdampfer zu sein, der am Anleger 5 der Saalepromenade in Halle ankert. Doch unter Deck der einstigen MS „Stadt Oderberg“ tauchen die Besucher*innen ein in ein schwimmendes Labor. 

„Make Science Halle“ getauft wurde, ist Deutschlands erstes Bürgerforschungsschiff. Initiiert vom gemeinnützigen halleschen Verein Science2Public soll das Schiff „ein bisher einmaliger Lern- und Lehrort für Wissenschaftler*innen und Studierende, vor allem aber für Schüler*innen und Familien sein“, erklärt die Vorstandsvorsitzende Ilka Bickmann, die den Verein 2007 gründete, um Wissenschaft und Forschung für alle erlebbar und verständlich zu machen.

Die Idee kam der Journalistin im Dezember 2018, als sie für Halle einen zentralen Ort suchte, an dem die Wissenschaft verortet wird. So wie das Theater ein Ort für die Kultur ist. „Beim Blick auf die Saale machte es Klick“, sagt Bickmann. Ein Schiff als Anlaufpunkt, das zudem entlang der Saale die Luther-Universität Halle-Wittenberg, die Kunsthochschule Burg Giebichenstein und die Hochschulen Anhalt und Merseburg miteinander verbindet. Die Hochschulen, das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Halle und das Fraunhofer-Institut unterstützen die Idee und gehen mit an Bord. 2019 reicht Ilka Bickmann ihr Konzept für das Wissenschaftsjahr 2020 „Bioökonomie“ ein – und erhält eine von 19 Projektförderungen. Für den Kauf und den Umbau der MS Oderberg zur Make Science Halle reicht das Geld aber nicht, deshalb nimmt Science2Public einen Kredit auf. 

2020 geht es dann richtig los. Seither wird im Bordlabor erforscht, wie sich Algen etwa als Nahrungsmittel oder zur Energiegewinnung eignen. Unter dem Mikroskop werden Kleinstlebewesen untersucht. Eine Umkehrosmose-Anlage filtert sauberes Trinkwasser. Eine Drohne wird künftig die Unterwasserwelt filmen. Zusammen mit Flussanrainern, der Saale-Schifffahrt sowie Tauch- und Anglervereinen sollen der Deichschutz und die Wasserqualität verbessert werden. Es gibt Projekttage und -wochen für Schüler*innen, jeden ersten Sonntag im Monat geht es mit interessierten Bürger*innen auf Saaleexpedition, und jeden Donnerstag wird zur Offenen Bordtür eingeladen. Ilka Bickmann hat Leben und Forschung auf das Schiff gebracht, sie zeigt den Menschen, „dass der Fluss auch etwas mit einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu tun hat“. Deshalb soll auch bald der alte Dieselmotor durch einen Wasserstoffantrieb ersetzt werden.

Sie möchten mehr zur praktischen Umsetzung der SDGs in Sachsen-Anhalt erfahren? Hier geht’s zur vollständigen Broschüre.

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In den sozialen Medien finden Sie Beiträge dazu unter #16x17einfachmachen.

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